Alles über Surfwachs
Surfwachs sorgt für einen sicheren Stand auf dem Board
Anders als bei Skiern und Snowboards wird das Wachs nicht unter dem Board aufgetragen (um die Gleiteigenschaften zu verbessern) sondern auf der Oberseite, um die Rutschfestigkeit zu erhöhen.
Wie funktioniert Wachs
Surfboards haben eine glatte Oberfläche, auf der man in Verbindung mit Wasser sehr leicht ausrutschen würde. Durch das Einwachsen entsteht eine Standfläche mit hoher Griffigkeit (Grip). Sie bietet beim Surfen optimalen Halt – egal ob mit oder ohne Schuhen.
Surfwachs wird in festen Stücken mit rund 75g Gewicht angeboten. Mit diesen Blocks (oder Bars) wird der Bereich des Boards eingerieben, auf dem beim Wellenritt die Füße stehen. Einsteiger sollten diesen Bereich sehr großzügig wählen. Die gesamte Fläche, auf der man auf dem Board liegt und wo die Hände beim Aufstehen abgestützt werden, kann eingewachst werden.
Wachse für unterschiedliche Wassertemperaturen
Das aufgetragene Wachs sollte immer zur Wassertemperatur passen. Surfwachs ist im idealen Temperaturbereich genau so weich, dass es eine optimale Griffigkeit bietet. Bei kälteren Wassertemperaturen wird es hart und bietet keine Haftung mehr, bei wärmerem Wasser wird es so weich, dass es verschmiert und das Board rutschig wird.
Die Hersteller bieten deshalb verschiedenen Härten für unterschiedliche Wassertemperaturen an. Am Beispiel von Mr. Zog's Sex Wax, dem wohl bekanntesten Surfwachs, lässt sich das einfach darstellen (Wassertemperatur - Bezeichnung - Kennzeichnung):
unter 14° Celsius - Cold Water - grünes Label
13°-20° Celsius - Cool Water - oranges Label
19°-26° Celsius - Warm Water - rotes Label
über 25° Celsius - Tropic Water - blaues Label
Je nach Hersteller gibt es abweichende Abstufungen der Temperaturbereiche und auch die Möglichkeit, zwei unterschiedlich harte Wachse in zwei Schichten aufzutragen (Base- und Topcoat).
Als Einsteiger braucht ihr euch damit aber noch nicht zu beschäftigen, wichtig ist immer ein zur Wassertemperatur der Region passendes Wachs.
Flavor
Je nach persönlichem Geschmack ist Surfwachs auch in verschiedenen Düften (Flavors) erhältlich. Beim Sex Wax kennzeichnet die Wachsfarbe gleichzeitig den Duft. Weißes Wachs riecht nach Coconut (Kokosnuss), lila Wachs hat die Duftnote Grape (Trauben), grünes Wachs lässt den Geruch von Pineapple (Ananas) in die Nase steigen und rotes Wachs verwöhnt die Freunde von Strawberries (Erdbeeren).
Surfwachs auftragen
Beim Auftragen wird das Wachs durch die Reibung weich und setzt sich so in dünnen Schichten auf dem Board ab. Nach und nach bildet sich eine feste Wachsschicht. Man sollt dabei öfters die Richtung wechseln (um 90° versetzt oder kreisende Bewegungen). So entsteht eine unregelmäßige, hubbelige Oberfläche, die den Grip verbessert.
Auffrischen der Wachsschicht
Vor jeder Surfsession oder wenn die Griffigkeit des Surfwachses nachlässt, kann man die Schicht entweder mit einem Wachskamm (Comb) aufrauen oder das Board nachwachsen. Hohe Temperaturen (z.B. Sonnenstrahlung) lassen das Wachs schmelzen, es verläuft und bildet dabei eine glatte Oberfläche. Aufrauen mit dem Wachskamm und nachwachsen helfen auch hier.
Mit einem Wachskamm aufrauen...
...oder einfach nachwachsen
Verschmutzung der Wachsschicht
Sand solltet ihr vom Wachs fernhalten. Die Körner setzten sich in der Schicht fest und wirken auf dem Wasser wie ein Reibeisen, das an Anzug und Haut schmirgelt. Auch Staub kann sich auf der Wachsschicht festsetzen und die Griffigkeit verringern. Eine verschmutzte Wachsschicht solltet ihr entfernen und das Board neu einwachsen.
Surfwachs entfernen
Das Entfernen der Wachsschicht funktioniert am besten bei prallem Sonnenschein. Die warmen Strahlen weichen das Wachs auf. So lässt es sich mit der Spachtelseite des Wachskammes oder einem anderen weichen Kunstoff- oder Holz-Spachtel entfernen. Vorsicht bei scharfkantigen Gegenständen, diese können Spuren im Board hinterlassen. Wenn die Sonne nicht scheint, erleichtern warme Raumtemperaturen oder die Hilfe eines Föns das Entfernen. Reste können mit einem speziellen Wachslösemittel entfernt werden.
Pads als Alternative
Surfpads sind dünne, strukturierte Platten aus Schaumstoff, die anstelle von Wachs für den Grip auf dem Board sorgen. Wer seine Standposition genau kennt, kann die Pads an diesen Stellen auf sein Board kleben. Surfpads werden oft nur für die hintere Fuß-Position verwendet, um hier mit spezieller Formgebung beim Surfen den Druck auf das Board zu erhöhen. Unabhängig von der Temperatur liefert ein Pad immer guten Grip. Bei schlechter Verklebung kann es sich nach einiger Zeit aber leicht lösen.
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